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Nach Markenschutzantrag: Entrüstung unter Liverpool-Fans

Nach dem Antrag des Klubs beim Patentamt, “Liverpool” als Marke schützen zu lassen, sorgen diese Pläne unter den Fans für Entrüstung. Proteste dürfen damit nicht lange auf sich warten lassen.

Spätestens nach dem Champions-League-Triumph ist der Liverpool Football Club weltweit in aller Munde. Erfolgsfans hier, Groundhopping, Merchandising, Gewinne und Stadionausbau dort. Liverpool ist wieder ein “Major Player” auf dem internationalen Fußballmarkt. Erst kürzlich bezifferte das renommierte US-Magazin Forbes den Wert der Reds auf 2,18 Milliarden US-Dollar.

Doch wie groß ist die Gier der Eigentümer wirklich? Zur Erinnerung: Die damalige New England Sports Ventures (NESV) hatte Liverpool im Jahr 2010 für 300 Millionen Pfund (damals 477 Millionen US-Dollar) übernommen. Binnen neun Jahren stieg der Wert des Klubs um das 4,5-fache.

Wie sich nun herausgestellt hat, hat der Klub vergangene Woche beim Amt für geistiges Eigentum einen solchen Antrag eingebracht. Damit folgt man dem Beispiel von Everton, Tottenham Hotspur, Southampton und Chelsea, die sich ebenfalls den Ortsnamen in Bezug auf ihr kommerzielles Geschäft in der Vergangeheit eingetragen haben lassen.

Dabei betont LFC-Geschäftsführer Peter Moore, dass die Markenanmeldung nur im Zusammenhang mit Fußballprodukten und Dienstleistungen steht. “Dies ist kein Angriff auf den lokalen Fußball und die lokalen Anbieter”, so der ehemalige SEGA-Vorsitzender.

Jedoch werten Anhänger, Fußballvereine und Vereinigungen die intransparenten Pläne sehr wohl als Anschlag auf die Fankultur. “Wie so oft bei solchen Dingen steckt der Teufel im Detail,” heißt es in einer Stellungnahme der Fan-Vereinigung “Spirit of Shankly”.

“Müssen wir jetzt davon ausgehen, dass jedem, der den Namen Liverpool verwendet, rechtliche Schritte drohen? Sind lokale Fußballmannschaften gefährdet, nur weil Liverpool im Vereinsnamen verwendet wird?“

Das Spiel mit dem Feuer

“Seit Jahrzehnten verkaufen lokale Händler außerhalb des Stadions diverse Merchandising-Produkte. Und für viele ist dies die einzige Einnahmequelle. Zumal dutzende solcher T-Shirts von Spielern aus Vergangenheit und Gegenwart gerne getragen werden. Die Händler bieten eine lebendige Alternative zu den offiziellen Produkten des Klubs und werden jeden Spieltag von Tausenden von Fans gekauft. Was passiert mit ihnen?”

“Nach einem großartigen Sommer voller Optimismus und Feierlichkeiten, fällt es uns schwer, diesen schlecht durchdachten Schritt der FSG zu akzeptieren. Etwas, was die gesamte Fangemeinde entfremden wird. Zusammen mit allen Fans schätzen wir unsere unabhängigen Händler. Jene Händler, die zur Fankultur und Atmosphäre beitragen.”

“Wir, als SOS wiedersetzen uns entschlossen gegen die offensichtliche Kapitalisierung. Es geht mehr als nur um den Klub, es geht um Liverpool. Der Name gehört nicht der FSG. Es ist der Name unserer Stadt, er gehört den Menschen”, heißt es in der Stellungnahme abschließend.

Auch der im Jahr 2015 gegründete Verein “City of Liverpool Football Club” spricht sich gegen die Vorgangsweise aus. „Unsere Position ist, dass kein Unternehmen – in Privatbesitz – in der Lage sein sollte, den Namen einer Stadt in irgendeinem Kontext zu besitzen. Und insbesondere nicht im Fußballkontext der Stadt Liverpool.”

„Wenn der Liverpool FC diese Marke zuerkannt bekommt, werden die Namen aller dieser Vereine und Organisationen tatsächlich in deren Besitz wandern oder wird man Lizenzgebühren erzwingen?”

Ziel der Aktion?

Durch die neue Maßnahme soll sichergestellt werden, dass alle zukünftigen Gewinneinkünfte aus etwaigen Diensten und Produkten mit dem Wort „Liverpool” in die Kassen der Anfield Road wandern. Diese Mehreinnahmen wiederum sollen in die Infrastruktur und Transfers reinvestiert werden.

Liest man jedoch das Kleingedruckte, so darf Liverpool gegen Privatpersonen und Unternehmen klagen, die nicht offizielle Produkte oder Dienstleistungen mit dem Begriff „Liverpool” verkaufen.

Davon musste bereits der inzwischen legendäre Independent-Shop “Hat, Scarf or a Badge” in der Walton Breck Road ein Lied singen. Ladenbesitzer Mike Deane wurde vor zwei Jahren vom Klub abgemahnt, da er den “Liverbird” für seine Produkte unrechtmäßig verwendete. Kurios: Klubvertreter wie Moore gehörten zu seinen Kunden.

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