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Kommentar: Nicht das Ende der Welt

Drei Spiele, zwei Punkte. Der schlechteste Saisonstart seit 2012/2013 beunruhigt viele Liverpool-Anhänger und sorgt bei einigen für Pessimismus hinsichtlich der restlichen Spielzeit. Ist jedoch Panik angebracht?

Sobald der Spielplan der Premier League veröffentlicht wird, stellt sich bei mir sofort eine Frage: Wann spielen wir gegen Manchester United und Everton? Aus emotionaler Perspektive sind die Spiele gegen diese beiden die einzigen Partien, bei denen es mehr als um drei Punkte geht.

Die 1:2-Niederlage im Old Trafford war diesmal etwas schwieriger zu verdauen als andere schmerzhaft verlorene Derbys in der Vergangenheit. Es wurden Probleme offenbart, die es kaum, beziehungsweise selten, unter der Klopp-Ära gegeben hat. Auch wenn der Mannschaft das nötige Spielglück in den letzten beiden Partien gefehlt hat, war ersichtlich, dass der Rhythmus nicht in Ordnung war.

Während es kaum Optionen gibt, die Angriffsreihe durchzumischen oder umzustellen, sorgt das Defensivverhalten (vor allem beim gegnerischen Konterspiel) in der bisherigen Saison für Verzweiflung. Auch das Mittelfeld, das in dieser Spielzeit jedes Mal in unterschiedlicher Besetzung begonnen hat, konnte bisher nicht überzeugen.

Überschattet wurden jedoch all diese Probleme durch den mangelnden Einsatz und die fehlende Derby-Mentalität. Insbesondere in der ersten Halbzeit vermisste man die gewöhnliche Intensität der Mannschaft, was für viele Fans eine Art Schock war, da man sich nach den beiden Unentschieden gegen den verhassten Erzrivalen eine Trotzreaktion erwartet hatte. Selbst die optimistischsten Fans realisierten nach der Niederlage, dass derzeit einiges nicht stimmt. Die Tabelle (Platz 16) lügt nicht.

Ist es jedoch angebracht, als Fan jetzt alles schwarz zu sehen und Trübsal zu blasen? Nein, definitiv nicht. Es wäre viel zu unpassend, trotz dieser schwierigen Phase, Panik zu schieben und bereits nach dem dritten Spieltag den Teufel an die Wand zu malen. Keiner von uns kann sagen, wie die restliche, sehr lange Spielzeit verlaufen wird. Auch die Konkurrenz wird schlechte Phasen haben und nicht immer von Glück verfolgt werden.

Transferfenster verschlafen?

Des Weiteren ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass für die ganze Saison die Ausfallliste (neun Kaderspieler) in diesem Ausmaß und in dieser Schwere gleich bleibt. In diesem Zusammenhang wird auch oftmals die Kaderplanung diskutiert. Vor allem richtet sich die Kritik an die mangelnde Verstärkung im Mittelfeld, die gegen United deutlich unterstrichen wurde. 

Es fehlte an Intensität, Struktur und kreativen Ideen aus dem Zentrum. Man hätte also zu Beginn dieses Transferfensters den Fokus auf das Mittelfeld legen können, da Jordan Henderson (32), James Milner (36) und Thiago Alcántara (31) nicht unbedingt jünger und dynamischer werden. Auch die Verletzungsanfälligkeit von Naby Keita (62 verletzungsbedingt verpasste Spiele in den vergangenen vier Spielzeiten) und Alex Oxlade-Chamberlain unterstreicht die Notwendigkeit eines neuen Mittelfeldakteurs. 

Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass die Klopp-Elf am Montag trotz neuen Transfers nicht gewonnen hätte, da ein einziger Spieler nicht alle Probleme, die wir derzeit haben, lösen kann. Die Mannschaft kann und wird nur gemeinsam diese Krise überstehen.

At the end of a storm …

Auch wenn für manche Leser:innen jetzt keine überzeugenden Gründe für Optimismus dabei waren, bin ich mir sicher, dass die Mannschaft und das Trainerteam diese Tiefphase gemeinsam lösen werden. Ein Grund für meine Gelassenheit, ist, dass man als langjähriger Liverpool-Fan an schweren Rückschlägen (Hillsborough) gewohnt ist. Gillett und Hicks haben den Verein in eine existenzielle Krise geführt, die durch einen Gerichtsbeschluss beendet wurde. 

Auch sportliche Tiefphasen hat der Verein schon erlebt. Wer einen Beweis braucht, braucht sich nur die Statistik und Transfers der Roy Hodgson-Ära ansehen. Was ich damit sagen will, ist, dass wir als LFC-Fans Schlimmeres gewohnt sind. Ein Red Fella hat es zuletzt gut beschrieben: Es ist nicht die erste und nicht die letzte Krise, die der Liverpool FC überstehen wird.

In diesem Sinne, keep calm and walk on! Up the Reds!

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