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Klopp am Ziel seiner Träume: „Das bedeutet die Welt für mich“

Jürgen Klopp war bei seiner ersten englischen Fußballmeisterschaft richtig in Feierlaune. “Ein großartiger Moment”, sagte der 53-Jährige Erfolgstrainer über die erste Liverpool-Meisterschaft seit 30 Jahren. “Das bedeutet die Welt für mich und ich könnte nicht glücklicher sein“.

Immer wieder tanzte, jubelte, sang und lachte der deutsche Übungsleiter am späten Mittwochabend während der wegen der Coronavirus-Pandemie vielleicht merkwürdigsten Meisterpokal-Zeremonie im leeren Stadion in Anfield.

Arm in Arm sang er mit seinen Spielern und Trainerteam “You’ll Never Walk Alone” vor der leeren Fan-Tribüne “The Kop”. Dort nahm sich Kapitän Jordan Henderson kurz zuvor von Klub-Legende Sir Kenny Dalglish, der mit rotem Liverpool-Mundschutz etwas abseits stehen musste, bei Feuerwerk und Konfettiregen die heiß ersehnte Trophäe. “Wir sind jetzt Champions in England, Europa und der Welt und das ist die einzige Wahrheit”, sagte der Meistermacher und erinnerte an den Gewinn der UEFA Champions League und der FIFA Klub-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr. “Ich könnte nicht stolzer sein.”

Einzig das leere Stadion trübte den historischen Abend. Mit 5:3 besiegte die Klopp-Elf in einem Offensivspektakel Chelsea, dann die Pokalübergabe für eine überragende Saison – doch alles ohne die treuen Fans. Daher richtete sich der frühere Dortmund-Coach auch direkt an die Fans. “Trinkt was ihr wollt und macht euch bereit für eine Party, ich weiß nur nicht wann. Wenn dieser Bullshit-Virus vorbei ist”, sagte Klopp und kündigte eine große Zusammenkunft an: “Wir werden später eine gemeinsame Party machen.”

Trotz Corona wieder Party

Die Fans waren nicht direkt vor Ort, aber bei der 19. Meisterschaft doch irgendwie live dabei. Einige Liverpool-Profis sendeten in den sozialen Medien Live-Videos aus der Kabine oder von der Pokalübergabe. “Es wäre perfekt mit den Fans im Stadion gewesen. Aber es ist auch so ein großartiger Moment für mich”, sagte ein bestens gelaunter Klopp.

Die Polizei in Liverpool rictete indes eine Bannmeile um das Anfield-Stadion ein. Grund sei eine erhöhte Zahl an Menschen, die sich vor der Spielstätte versammelt hatte, teilte die Polizei per Twitter mit. “Bitte bringen Sie sich und andere nicht in Gefahr”, so die Mitteilung. Die Bannmeile gelte für 48 Stunden. Die Zuschauertribünen blieben bei dem Spektakel mit Feuerwerk und Konfetti leer. Viele Fans wollte es sich aber dennoch nicht nehmen lassen, vor dem Stadion zu feiern. Nach einer Durstrecke von 30 Jahren versank Anfield erneut in Bengalos und Rauch.

Regierung in der Kritik

Trotz Freude erinnerte Co-Trainer Peter Krawitz an den Ernst der Lage und kritisierte die englische Regierung für ihren Umgang mit dem Coronavirus. „In England ist man zu spät und zu wenig konsequent die Krise angegangen. Bis heute gibt es ein paar Regeln, die im Alltag überschaubar angewendet werden. Wenn ich mit Mundschutz und Gummihandschuhen an der Tankstelle stehe, werde ich bisweilen angeschaut, als käme ich vom Mond“, sagte die rechte Hand von Klopp im Interview mit Spox und Goal.

Man habe sich vor allem am Anfang schwer getan, mit der Pandemie umzugehen, sagte Krawietz: „Aus meiner Sicht hat man bis heute keine effektive Vorgehensweise gefunden.“ Gerade die Handhabung in Deutschland sei trotz der vielen Diskussionen „ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine Gesellschaft dazu gezwungen wird, Neues zu lernen und damit richtig umzugehen“, so der 48-Jährige.

Trotzdem überwog am Ende des Tages bei Krawietz die Freude über die erste gewonnene Meisterschaft der Reds nach 30 Jahren. „Wie sich unsere Gemeinschaft in den letzten fünf Jahren und speziell in den beiden letzten Spielzeiten entwickelt und ihren Weg gefunden hat, Fußball zu spielen, zu funktionieren, aktiv zu sein, ansehnlichen Fußball zu spielen sowie eine Haltung jeden Tag zu zeigen und zu pflegen, die darauf ausgerichtet ist, alles mit fairen Mitteln erreichen zu wollen und das mit einer positiven Ausstrahlung – da haben diese Jungs Maßstäbe gesetzt, die noch lange Zeit nachhallen werden“, schwärmte Krawietz.

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