Teil zwei des “Doubleheaders”. Liverpool bekommt es im zweiten Semifinale (18. Dezember 2019/live auf DAZN und ORF Sport+) der FIFA Klub-WM mit dem CONCACAF-Sieger Monterrey zu tun. Beide Mannschaften duellieren sich um den Einzug ins Endspiel.
Nur wenige Stunden nach der 0:5-Niederlage der Nachwuchs-Elf im Carabao Cup bei Aston Villa, schreiten die nun Klopp-Mannen zur Tat. Ein Novum in der 127-jährigen Vereinsgeschichte: Noch nie zuvor fanden zwei Spiele innerhalb von 22 Stunden statt. Die Terminierung der EFL wird daher für immer als Farce in Erinnerung bleiben.
Der Vorwurf von Intelligenzbestien, Klopp hätte dem Ligapokal Priorität verleihen sollen ist natürlich absoluter Nonsens. Zum Vergleich, während der Sieger des Carbao Cup umgerechnet 117.000 Euro einnimmt, schüttet die FIFA 4,4 Millionen Euro für den Klub-Weltmeister an Preisgeld aus.
Zudem ist der Champions-League-Sieger bereits bei der Ankunft in Doha um etwa zwei Millionen Euro reicher geworden. Das ist die Mindestprämie vom Weltverband, die Liverpool bei der 15. Auflage des interkontinentalen Titel-Kampfes als Halbfinalist zusteht.
Doch noch viel wichtiger ist der unermessliche Werbewert Liverpools rund um den Globus. Ein goldener, prestigeträchtiger WM-Patch bedeutet automatisch auch mehr Trikot-Einnahmen. Noch-Titelträger Real Madrid hatte den Klub-WM-Patch 1.078 Tage inne.
Reds steigen im Semifinale ein
Als Sieger des europäischen Kontinentalverbands UEFA haben die Reds den Vorteil erst im Semifinale in die FIFA Klub-Weltmeisterschaft einsteigen zu müssen. Hingegen verweilen die “Rayados” – als Sieger des Nord- und Mittel-amerikanischen Kontinentalverbands CONCACAF – bereits seit einer Woche in der Wüste und setzen sich zuvor im Viertelfinale gegen al-Sadd aus Saudi-Arabien knapp mit 3:2 durch.
Liverpool nimmt erstmals seit 2005 wieder an einer Klub-Weltmeisterschaft teil, doch vor 14 Jahren unterlag das Team von Ex-Coach Rafael Benitez im Endspiel in Tokio gegen São Paulo mit 0:1. Damit fehlt noch immer der Weltpokal in der illustren Sammlung der Reds.
Monterrey selbst nimmt indessen schon zum dritten Mal teil, konnte den Pflichtwettbewerb jedoch noch nie gewinnen. Anders als noch im Jahr 2013, wo man gegen Chelsea scheiterte, möchte man am Mittwoch die große Sensation schaffen. In der mexikanischen Liga MX rangiert Monterrey aktuell mit 27 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Der
Liverpool geht natürlich als haushoher Favorit in die Begegnung, doch Vorsicht ist geboten. Flamengo zog im ersten Halbfinale am Dienstag nach einem 0:1-Rückstand nochmal den Kopf aus der Schlinge und schlug al-Hilal mit 3:1.
Shaqiri bereits mit Erfahrung
Bei Liverpool kann bislang nur Xherdan Shaqiri Klub-WM-Erfahrung vorweisen. In der Triple-Saison des FC Bayern München 2013 gewann der Schweizer mit den Münchnern den Weltmeistertitel und ist erneut heiß auf den Pokal. “Wir haben die Möglichkeit, das Ding zu gewinnen und eine weitere Trophäe nach Liverpool zu holen.“
Übrigens: Bei Monterrey spielt der Zwillingsbruder des ehemaligen Everton-Akteurs Ramiro Funes Mori, Rogelio. Gleichzeitig auch der namhafteste Akteur im Kader. Ramiro zog im Merseyside Derby vor drei Jahren viel Hass und Zorn auf sich als er Divock Origi am Sprunggelenk schwer verletzte. Nur logisch, dass die die Familie des Argentiniers gerne ein Tor bejubeln möchte.
Und auch wenn Jesus Gallardo nichts mit der Kirche oder dem Automobilhersteller Lamborghini am Hut hat, gilt ein besonderes Hauptaugenmerk auf den Linksverteidiger. Der mexikanische Nationalspieler ist eine Art X-Faktor im Team von Trainer Antonio Mohamed (Spitzname El Turco).
Team News
Jürgen Klopp startete die Pressekonferenz mit einer schlechten Nachricht: Gini Wijnaldum ist verletzt und muss daher für die Halbfinal-Partie passen. Allerdings betonte der Cheftrainer auch, dass es sich beim Niederländer um keine ernste Sache handelt.
Auch Virgil van Dijk verpasste das Abschlusstraining am Dienstag, allerdings aus Gründen der Erholung. Ansonsten kann aus dem Vollen geschöpft werden. Womit sich die Startelf mehr oder weniger von selbst aufstellt.
Dahingehend wird Joe Gomez mit van Dijk vor Keeper Alisson Becker die Innenverteidigung bilden, sowie Trent Alexander-Arnold und Andy Robertson die Außenpositionen bekleiden.
Durch den Ausfall von Wijnaldum und der Verletzung von Fabinho, dürften Jordan Henderson, Alex Oxlade-Chamberlain und James Milner einen Platz im Zentrum erhalten. Aber auch Naby Keita darf sich durchaus Chancen auf einen Starteinsatz ausrechnen.
Im Angriff stellt sich das Scouser-Kartell aus Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino natürlich selbst auf. Letzterer benötigt nach sechs torlosen Spielen wieder dringend ein Erfolgserlebnis.
Bei den Blau-Weißen aus dem Bundesstaat Nuevo León wurden außer dem Langzeitverletzten Avilés Hurtado keine Ausfälle gemeldet. Über einen Einsatz von Sturmkollege Vincent Janssen entscheidet der letzte Fitnesstest.