Liverpool empfängt am 8. Spieltag in Englands Oberhaus Leicester City (16.00 Uhr live auf Sky). Dabei wird auch die emotionale Rückkehr des ehemaligen Reds-Trainers Brendan Rodgers im Fokus stehen.
Nach dem 4:3-Spektalel in der Champions League gegen Salzburg zogen die Klopp-Mannen nochmal den Kopf aus der Schlinge. Der englische Spitzenreiter hätte beinahe eine komfortable Führung verspielt, doch letztlich setzte sich Siegermentalität durch und Mohamed Salah bescherte mit seinem Doppelpack die ersten drei Punkte in der Gruppe E.
So majestätisch die Leistung in ersten Durchgang gegen die Mozartstädter war, so unerklärlich war Halbzeit zwei. Jürgen Klopp zog daraus wichtige Erkenntnisse, demnach haben seine Schützlinge eine wichtige Lektion erhalten. Eine Steigerung wird gegen die „Foxes“ auch dringend nötig sein. Ein echter Härtetest.
Rodgers kehrt zum ersten Mal seit seiner Entlassung vor vier Jahren an die Anfield Road zurück und will wie jeder Trainer gewinnen. Einen Groll hegt der Nordire laut eigenen Eingaben jedoch keinen: „Ich freue mich wirklich auf die Rückkehr. Ich hatte das Privileg, so einen Klub zu trainieren und habe während meiner Zeit in Liverpool sehr viel gelernt”, sagte der 46-Jährige und fügte hinzu: “Ich freue mich Jordan Henderson und James Milner wiederzusehen”. Übrigens: Klopp wohnt noch immer in dessen Haus in Formby.
Und aus dem Lernprozess Rodgers profitiert der Tabellendritte der Premier League, wie alle Statistiken belegen. Seit seiner Ankunft im vergangenen Februar hat sich der Sensationsmeister augenscheinlich verbessert. Offensiv wurde am Umschaltfußball an den richtigen Schrauben gedreht und defensiv hat man wie Liverpool bisher nur fünf Gegentore zugelassen – trotz des Rekordwechsels von Harry Maguire zu Manchester United.
Fazit: Seit Rodgers seine Zelte in East Midlands aufgeschlagen hat, holten nur Liverpool und Manchester City mehr Punkte. Inzwischen ist ein Startplatz für die Königsklasse kein unrealistisches Ziel mehr, wie auch Klopp betonte. „Es ist nicht verboten, in die Top vier einzudringen. Es gibt keine Reservierungen.“ Mit sechs Siegen aus den vergangenen sieben Pflichtspielen steht Leicester überraschend aber auch verdient in der „Top Four“.
Senkrechtstarter Ben Chilwell lobte im Vorfeld der Partie nicht nur dessen Trainer, der “alles aufgefrischt” und “alle Spieler besser gemacht” habe, sondern auch seinen Pendant Andy Robertson: “Andy ist ein großartiger Spieler. Er ist für mich der beste Außenverteidiger der Welt und das ist nicht mal übertrieben.”
Klar ist, dass Leicester das Spiel vor der berühmt berüchtigten Auswärtskulisse nicht dominieren wird, aber Rodgers weiß, wie man die großen Klubs ärgern kann. Zudem besitzt seine Mannschaft auch die nötige Qualität sowie Konterstärke. Aber Liverpool will – seit April 2017 in Anfield ungeschlagen – natürlich keine Geschenke verteilen. Drei weitere Punkte würden auch den Druck auf den ersten Verfolger City erhöhen, die am Sonntag Wolverhampton empfangen.
Team News
Kommt es zum Comeback von Alisson Becker? Klopp deute zumindest an, dass die Nummer eins am Samstag möglicherweise eine Rolle spielen könnte. Welche, bleibt offen.
Xherdan Shaqiri und Joel Matip sind weiterhin außen vor, werden aber pünktlich zum Derby gegen Manchester United am 20. Oktober wieder zurückkehren. Bedeutet, dass Joe Gomez den Kameruner weiterhin vertreten wird, während Dejan Lovren mit der Reservistenrolle klarkommen muss.
Da das Zentrum am Mittwoch nicht sonderlich erfolgreich war, könnte das Trainerteam ein wenig rotieren. Naby Keita drängt auf seinen ersten Saisonstart, auch Alex Oxlade-Chamberlain will sich nach seinem Kreuzbandriss wieder einbringen.
Offensiv gibt es mit Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino freilich keine Debatte. Während sich der Ägypter und Senegalese in die Torschützenliste eintrugen, verzeichnete „Bobby“ gleich drei Vorlagen.
Rodgers plagen keine Verletzungssorgen, was bedeutet, dass er die gleiche Mannschaft ins Rennen schicken könnte, die Newcastle am vergangenen Wochenende mit 5:0 aus dem King Power Stadium schossen.