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Vorschau: Liverpool – Chelsea FC

Der UEFA Super Cup 2019 in Istanbul zwischen Liverpool und Chelsea ist eine rein englische Angelegenheit. Es ist 44. Ausgabe des jährlichen Aufeinandertreffens zwischen den amtierenden Meistern der beiden wichtigsten europäischen Klubwettbewerbe, der UEFA Champions League und der UEFA Europa League.

Nach der unglücklichen Niederlage gegen Manchester City im Elfmeterschießen (5:4), greift Liverpool auf europäischer Ebene nach dem ersten Titel der Spielzeit 2019/20. Dabei gehen die Reds als klarer Favorit ins Rennen. Zum einen wegen der spielerischen Qualität, zum anderen trifft eine funktionierende Einheit auf “neue” Blues, die sich noch finden müssen.

Der Erfolgstrainer der vergangenen Saison, Maurizio Sarri wechselte zu Juventus in die Serie A. Die Nachfolge trat Chelsea-Legende Frank Lampard an, der ohne dem abgewanderten belgischen Superstar Eden Hazard (Real Madrid) auskommen muss.

Beim Trainerdebüt in der Championship bei Derby County schlug sich der 41-Jährige mehr als außerordentlich und hätte die “Rams” fast in die Premier League geführt. Erst im Playoff-Endspiel unterlag man Aston Villa. Allerdings ging sein Pflichtspielauftakt gegen Manchester United gründlich schief. Chelsea musste beim Topspiel zum Ligaauftakt eine herbe 4:0-Pleite hinnehmen.

Auf der anderen Seite präsentierte sich das Team von Jürgen Klopp am ersten Spieltag gegen Norwich in bärenstarker Form und machte die schwache Saisonvorbereitung vergessen. An der Anfield Road watschte man den Aufsteiger mit 4:1 ab. Angesichts mangelnder Chancenauswertung war es für die “Canaries” sogar noch ein schmeichelhaftes Ergebnis. Klar ist, treten die Londoner am Mittwoch nochmals so indisponiert auf, wird es für Liverpool ein Spaziergang.

Doch von einem leichten Unterfangen will sein Gegenüber nichts wissen: “Die Leute werden sagen, wir sind der Favorit, weil wir in der Premier League Zweiter geworden sind und die Champions League gewonnen haben” sagte Klopp und mahnte gleichzeitig: “Es geht darum, wer an dem Tag besser vorbereitet ist – hoffentlich sind wir das.”

Gierig bleiben

Spätestens nach dem Gewinn der Königklasse hat Liverpool Blut geleckt und Lust auf mehr bekommen. “Wir müssen gierig bleiben, das ist sehr wichtig”, analysierte der eloquente Manager die Gesamtsituation im Vorfeld der Partie. “Nach dem Finale hatten die meisten vier Wochen Zeit, um sich auf die Schulter klopfen zu lassen, aber das gehört der Vergangenheit an. Wir starten wieder von Null.”

“Wenn man sich auf sowas einlässt, kann das einweichend wirken und dir die Power entziehen. Wir müssen einfach alles noch mal genauso machen und bei Dingen, die weniger erfolgreich liefen, an den richtigen Schrauben drehen. So einfach ist das.”

Damit spricht der deutsche Übungsleiter die mentale Stärke an. Im Laufe der vergangenen Saison 2018/19 hatten sich seine Schützlinge zu regelrechten “Mentalitätsmonstern” entwickelt, was offensichtlich der Schlüssel zum Sieg im Endspiel gegen Tottenham Hotspur war. Im Halbfinale-Rückspiel gegen den FC Barcelona schrieb man Geschichte, was unter anderem auch Klopp zu verdanken war, der immer an sein Team geglaubt hat.

Er fügte hinzu: “Wenn man weiß, dass etwas funktioniert, hilft es dir dabei, daran zu glauben, dass es abermals klappt, zu 100 Prozent. Es hilft dabei, wenn ich versuche, die Jungs zu überzeugen, dass im Fußball alles möglich ist. Gott sei Dank bin ich nicht der einzige in der Kabine, der denkt, dass diese Dinge möglich sind, das hilft natürlich ungemein.”

Aber auch in der Premier League hat man Moral bewiesen und die einen oder anderen wichtigen Punkte eingefahren. Exakt da möchte man wieder ansetzen, um die heiß ersehnte Meisterschaft erstmals seit 1990 wieder an die Merseyside zu holen. Der Gewinn des vierten Super Cups soll als Vorspeise dienen.

Gepfiffen wird ein bedeutendes Pflichtspiel im Männerfußball erstmals von einer Schiedsrichterin. Die Französin Stephanie Frappart übernimmt das Kommando. Der 35-Jährigen stehen ihre Assistentinnen Manuela Nicolosi und Michelle O’Neal zur Seite. Als Vierter Offizieller fungiert der Türke Cuneyt Cakir. Dem Videoschiedsrichter François Letexier aus Frankreich assistieren Mark Borsch (Deutschland), Massimiliano Irrati (Italien) und sein Landsmann Clément Turpin.

Team News

Erstmals seit der Verpflichtung von Alisson Becker, muss das Trainerteam ohne den Brasilianer auskommen. Der Keeper, der in der vergangenen Saison jedes Ligaspiel absolvierte, verletzte sich im Spiel gegen Norwich an der rechten Wade. Die Ausfallzeit wird vier bis sechs Wochen betragen.

Dadurch rückt Adrián als Nummer zwei verstärkt in den Fokus. In den kommenden Wochen muss der Spanier dem Druck standhalten und beweisen, dass er Ansprüche hat und nicht nur Ersatztormann auf Papier ist. Das Vertrauen des Trainers hat er jedenfalls, der auf “einen selbstbewussten Typen” zurückgreifen kann. Adrián kann seinen ersten Titel feiern.

In der Innenverteidigung dürfte sich mit Virgil van Dijk und Joe Gomez ein kleiner Trend abzeichnen. Doch Joel Matip – in bestechender Form – wird sich alles andere als geschlagen geben wollen. Andy Robertson und Trent Alexander-Arnold haben auf ihren Positionen keine Konkurrenz zu befürchten und sind daher gesetzt. Nathaniel Clyne ist wegen seinem Kreuzbandriss außen vor.

Alexander-Arnold ist übrigens der erste Spieler, der seit Mesut Özil im Jahr 2015 in fünf aufeinanderfolgenden Premier-League-Spielen assistierte. Nur acht Spieler insgesamt haben jemals diese besondere Leistung vollbracht. Indessen spielt Dejan Lovren keine Rolle mehr, der vor einem unmittelbaren Wechsel in die Serie A zur AS Roma steht. Die Zukunft gehört den Youngsters Ki-Jana Hoever und Sepp van der Berg.

Im Mittelfeld hat Klopp die Qual der Wahl: Fabinho, Jordan Henderson, Gini Wijnaldum, Alex Oxlade-Chamberlain, James Milner oder Adam Lallana. Am ehernsten scheint die Variante Fabinho, Henderson und Milner. Der Routinier ist nach leichten Muskelproblemen wieder an Bord und voller Tatendrang. Naby Keita bleibt nach dem Trainingsabbruch im Vodafone Park fraglich.

Und Offensiv? Mit Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané stellt sich die Frage gar nicht. Divock Origi bleibt als Backup eine gefährliche Waffe, der nach seiner langfristigen Vertragsverlängerung nur so voller Selbstvertrauen strotzt und in Lauerstellung ist. Der Belgier ist inzwischen ein anderer Spielertyp und „verstehe Taktiken nun besser.“

Chelsea muss auf Ruben Loftus-Cheek, Callum Hudson-Odoi (beide Achillessehnenriss) Antonio Rüdiger (Knieverletzung) und Offensivakteur Willian (Fitness) verzichten. Ein Einsatz von Schlüsselspieler Kanté steht in der Schwebe.

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