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Stadionausbau: Liverpool peilt die 60.000er-Marke an

Laut Liverpool-CEO Peter Moore, könnte die Kapazität des Stadions durch den Ausbau der berühmten Anfield-Road-End erheblich mehr Platz bieten, als ursprünglich geplant.

Im Rahmen der US-Tour in New York, erklärte Moore am Mittwoch, gegenüber der AP, dass der Klub beabsichtige, den ursprünglichen Planungsantrag, der im September dieses Jahres ausläuft, erheblich zu überarbeiten.

In den ursprünglichen Plänen war eine Kapazität von rund 4.600 Plätzen die Rede. Das wiederum hätte ein Fassungsvolumen von 58.800 Plätzen für das Stadion an der Walton Breck Road ergeben.

Doch durch die jüngsten Erfolge und den daraus resultierenden Andrang neuer Mode-Fans, sieht sich die Klubführung gezwungen, die Gesamtkapazität auf über 60.000 Plätze anzuheben. Die Befürchtung, dass die Stadionstimmung darunter leidet, wird damit leider immer größer.

Bisher hat Moore die geplanten Pläne nicht offiziell bestätigt, da “wir weiterhin die optimale Anzahl analysieren”. Die neuen Pläne sollen in den kommenden Monaten an die breite Öffentlichkeit kommuniziert werden.

“Ich kann definitiv festhalten, dass wir nicht an die kleinen bis mittleren Pläne festhalten werden”, so Moore. Weniger euphorisch hingegen zeigte sich Aufsichtsratsvorsitzender Tom Werner beim Gastspiel in Boston: “Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, die Anfield-Road-End auszubauen. Wir werden sehen, was dabei rauskommt.”

Fehlende Infrastruktur

Während man in Metropolen wie Madrid, Barcelona oder München mit der Metro oder Bahn zum Stadion gelangt, war die Hinfahrt nach Anfield als auch die Rückfahrt ins Zentrum stets ein kleines Abenteuer. Außer Busse sowie überteuerte Fahrdienstleister gibt es an Spieltagen in der heruntergekommenen Gegend meilenweit nichts. Kein Bahnhof und auch keine U-Bahn-Stadion.

Daher sind sich die Verantwortlichen bewusst, dass man an jener Stelle kein “grenzenlos riesiges Stadion bauen kann.” Zudem kommt auch die Anrainer-Komponente hinzu. “Wir sind uns der Auswirkungen auf die Bewohner sehr bewusst”, fügte Moore hinzu.

Der Verfall eines Stadtteils

In der Vergangenheit wurde dem Liverpool Football Club immer wieder vorgeworfen, Grundstücke rund um das Stadion deshalb erworben zu haben, um sie mit Kalkül verfallen zu lassen. Auch der Ausbau der Haupttribüne war ein eigentlich ein Verfall mit Ansage.

Durch die Massenkäufe purzelten die Grundstückspreise in den Keller, damit sollten viele Anwohner – ohne Entschädigung – zum Auszug bewegt werden. Durch dieses Mittel konnten die Kosten für einen Stadionneubau erheblich gesenkt werden.

Bekanntlich scheiterte die damalige Führungsspitze aus George Gillett und Tom Hicks mit ihrem Lügen-Projekt, ein Stadion im Stanley Park aus dem Boden zu stampfen. Aber es war nur die Spitze des Eisbergs: Denn wie der englische Guardian zu jener Zeit berichtete, hatten Unbekannte im letzten Jahrzehnt Häuser angezündet und die wenigen verbliebenen Mieter mit Ziegelsteinen beworfen. 2001 kam sogar eine Hausbesetzerin ums Leben.

Nicht ganz so drastisch ging die US-amerikanische Fenway Sports Group mit der Übernahme im Oktober 2010 vor. Mit Hilfe der Stadt wurden die maroden Gebäude dem Erdboden gleichgemacht – hierdurch machte man das Viertel ebenso unattraktiv.

Um einer neuerlichen Medienschelte aus dem Weg zu gehen, müssen die Pläne von Experten behutsam umgesetzt werden. Die Reds haben bereits angekündigt, dass die Erweiterung der Anfield Road erst nach Fertigstellung des neuen Trainingskomplexes in Kirkby voranzutreiben. Das neue Gigantenkomplex – wo Profis und Nachwuchs zusammengelegt werden – soll im nächsten Sommer in Betrieb genommen werden.

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