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Kommentar: This Means More

Doch was macht Jürgen Klopp nach dem verpassten Titel in der Königklasse? Richtig, er feiert die ganze Nacht hindurch (diesen Part haben viele von uns ebenso gehandhabt – aber mehr aus Frust) und am nächsten Morgen tauchen Videos mit Campino – dem Frontmann der Toten Hosen – auf, in welchen sie gemeinsam singen „Wir haben den Henkelpott gesehen, er war so wunder, wunderschön, er musste leider nach Madrid. Wir holen ihn nächstes Jahr zurück“.

Was für Szenen, was für ein Trainer? So muss man mit Niederlagen umgehen. Doch Jürgen Klopp in allen Ehren, kein Trainer dieser Welt kann ernsthaft behaupten, dass er nächstes Jahr wieder, einfach so ins Endspiel der Champions League einzieht. Derartige Behauptungen sind fernab jeder Realität. Doch er hat es getan, er hat es wieder geschafft und dies in unglaublicher Manier.

Ich muss das Spiel gegen die Bayern in der Allianz Arena und vor allem das Spiel gegen Barcelona keinem hier näher erklären. Jeder hat die Szenen vor Augen, jeder bekommt Gänsehaut beim Gedanken an Trent Alexander-Arnold und seiner unglaubliche Ecke, die Divock Origi eiskalt zum 4:0 verwandelte. Die Spielzeit 2018/19 in der Königklasse schien schon vorbei zu sein und nun steht man erneut im Finale. Hand auf´s Herz – wer hätte das ernsthaft gedacht?

Doch auch andernorts ist die Saison noch nicht vorbei. Die Premier League ist noch im vollen Gange und ein Spiel vor Schluss steht man nur einen lächerlichen Punkt hinter City in der Tabelle. Was haben unsere Reds nur für unfassbare Spiele in der laufenden Saison abgeliefert?

Wie geil war der Fußball, den diese Jungs gespielt haben? Wie knapp war es doch manchmal – man denke alleine an die Spiele gegen Everton oder Newcastle zurück? We don’t do things the easy way. Wie hart hat dieses Team gearbeitet, jeder einzelne von ihnen? Wie verdammt geil haben die Fans supportet? We’ve conquered all of Europe.

Von Träumen & Titeln

Und doch könnte man am Ende wieder ohne Titel dastehen. Übermorgen entscheidet sich die Premier League – der wohl begehrteste Titel im Weltfußball, vor allem für Liverpool-Fans. Wie sehr sehnen wir uns doch alle danach, vor allem jene – wie ich – die in ihrem gesamten Leben noch nicht eine Meisterschaft mit den Reds feiern konnten.

Es wäre das Größte, das absolut Größte. Alleine beim Gedanken daran, bekomme ich Gänsehaut und weiche Knie. Aber der Realist in mir sagt, dass City keine Punkte gegen den Nichtabsteiger Brighton liegen lassen wird. Und auch das Spiel gegen Wolverhampton ist noch lange nicht gewonnen. Fakt ist, dass es nicht mehr in unserer Hand liegt – wir müssen unser Spiel abliefern und gewinnen.

Was City inzwischen im Süden Englands anstellt, ist außerhalb unseres Einflussbereichs. Die Chancen, dass sie sich die Meisterschaft nehmen lassen, gehen gegen Null, so ehrlich muss man zu sich selbst sein. Am vergangenen Montag, als Kompany einen 1000-Guldenschuss gegen Leicester platzierte, stiegen mir die Tränen in die Augen.

Ich konnte es nicht fassen, dass diese Saison so endet. Dass all die harte Arbeit doch wieder umsonst war. Nur Vizemeister zu werden, mit vermutlich 97 Punkten. Die Premier League war gelaufen. Doch ein Funken Hoffnung wird dennoch immer bleiben, solange die mathematische Chance noch besteht. Auch wenn man sich diese Hoffnung aus Selbstschutz am liebsten austreiben würde.

Besser sieht es hingegen in der Champions League aus. Einen Tag nachdem ich vor Trauer um die vermeintlich verpasste Premier League bitterlich weinen musste, hatte ich genau 24 Stunden später wieder Tränen in den Augen – diesmal aber aus purer Freude. Am 1. Juni muss man also nun in Madrid gegen die Spurs ran.

Ein unangenehmer Gegner, der zudem ein erbitterter Rivale ist. Gegen eine sympathische, junge Truppe aus Amsterdam zu verlieren, wäre für die meisten vermutlich vertretbar gewesen, aber gegen Tottenham zu verlieren, wäre fatal und würde den Stolz so einiger Liverpool-Fans erheblich kränken. Verlieren verboten also!

Auf der nächsten Seite: Was am Ende bleibt

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