Liverpool steht am Mittwochabend vor einer Mammutaufgabe. Die Mannschaft von Jürgen Klopp geht mit einer 0:3-Hypothek ins Halbfinal-Rückspiel der Champions League (21.00 Uhr/live auf DAZN und Sky) gegen den FC Barcelona.
Der “Mythos Anfield” könnte wieder eine bedeutende Rolle einnehmen, doch wie stark glauben die Reds selbst noch an ein Endspiel? Es droht eine neuerliche titellose Saison. Indessen fehlen im Angriff mit Mohamed Salah und Robert Firmino zwei der stärksten Argumente für ein neues “Wunder von Rom”. Auch Naby Keita steht nicht zur Verfügung.
Während die einen nicht mehr so wirklich an einen Erfolg in der Königsklasse und Premier League glauben, warnten die Katalanen angeführt von Touristenführer Luis Suárez ausdrücklich vor dem zweiten Aufeinandertreffen.
“Anfield ist immer besonders. Es ist sehr schön, zurückzukehren. Ich habe Liverpool viel zu verdanken”, sagte der Uruguayer und fuhr fort: “Die Kapitänsbinde dieses Klubs getragen zu haben, war einzigartig. Aber auch die Atmosphäre in Anfield ist selbst bei einem Pokalspiel gegen einen Fünftligisten einzigartig.”
Was Barcelona am Dienstagabend erwartet, dürfte der “Redmen” von 2011 bis 2014 seinen Kollegen mit Sicherheit auf den Weg gegeben haben: “Die Fans werden das Team von Beginn an pushen, wir dürfen uns nicht von der Atmosphäre ablenken lassen. Aber wir sind Profis und wollen unser Spiel durchziehen.”
Philippe Couthino (2013 bis 2018) wird ebenso viel über seinen ehemaligen Arbeitgeber berichtet haben. Denn kein anderes Stadion im europäischen Fußball kann einschüchternd sein, wie Anfield . “Wir treten in einem Stadion mit großer Historie an, wo die Fans ihr Team wirklich antreiben. Wir wissen, es ist noch nicht vorbei”, betone “GOAT” Lionel Messi.
Mit einem komfortablen Vorsprung im Rücken werden es die Gäste mit sehr hoher Wahrscheinlich auf Gegenstöße aus einer gesicherten Abwehr setzen. Mit vielen Stars in den eigenen Reihen ein vermeintlicher No-Brainer als System.
Klopp machte in der Pressekonferenz gute Miene zum Bösen Spiel und setzte auf Durchhalteparolen. “Wir werden versuchen, zu gewinnen. Das macht Sinn. Aber die Situation ist nicht so, wie man es sich wünscht”, so der deutsche Übungsleiter. “Das ist der Plan. Wenn wir es packen, wunderbar. Aber wenn nicht, sind wir auf auf die allerschönste Weise gescheitert.”
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So wirklich einschätzbar ist die Startelf diesmal nicht. Wie oben bereits angeführt, wird Sadio Mané ohne seinen ägyptischen und brasilianischen Teamkollegen auskommen müssen. Salah fällt wegen einer – im Spiel gegen Newcastle – erlittenen Gehirnerschütterung aus und Firmino laboriert noch immer an einer Muskelverletzung.
Damit steigen die Chancen für Matchwinner Divock Origi, Daniel Sturridge und Xherdan Shaqiri erheblich. Oder schockt das Trainerteam mit Rhian Brewster? Zumindest hat Klopp Andeutungen auf einen Einsatz des Youngsters gemacht. Der 19-Jährige wird jedenfalls ein Teil des Kaders sein. In der kommenden Spielzeit 2019/20 soll Brewster eine noch größere Rolle einnehmen.
In der Abwehr wird es keine Änderungen geben, auch wenn man Virgil van Dijk beim gestrigen Abschlusstraining vergeblich suchte. Unterstützt von Joel Matip sowie Andy Robertson und Trent Alexander-Arnold will man einen neuerlichen Rückstand unterbinden.
Durch das Saisonaus von Naby Keita wird es im Mittelfeld etwas leichter für Klopp eine Entscheidung zu treffen. Fabinho, Gini Wijnaldum und Jordan Henderson gelten als Favoriten.
Barcelona-Trainer Ernesto Valverde schonte bei der 2:0-Niederlage am Wochenende gegen Celta Vigo seine komplette Stamm-Elf. Die erste Niederlage nach 23 Pflichtspielen. Lediglich Ousmane Dembélé muss wegen einer Muskelblessur passen.