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Exklusivinterview mit Bayerns Club Nr. 12: “Endlich Anfield”

Wie viel eurer Mitglieder sind beim Hinspiel an der Anfield Road dabei? Wir es organisierte Flüge/Fahrten geben?

Wir selbst als Club Nr. 12 haben einen Sonderflug organisiert. Bedeutet: morgens hin und nach dem Spiel gleich zurück. Dadurch, dass wir viele Fans haben – die zu jedem Spiel fahren – muss man mit seinen Urlaubstagen haushalten. Da bietet sich eben ein Sonderflug an. Leider wird die Organisation solcher Reisen durch die Konsolidierung im Flugsektor nicht leichter, werden doch die verfügbaren Charterflieger immer weniger und dadurch teurer.

Insgesamt kann sich Liverpool jedoch auf eine mehr als große Fanschar aus München freuen. Die Anzahl der anreisenden Fans und auch Ultragruppen wird die Zahl der verfügbaren Tickets deutlich überschreiten, weshalb damit zu rechnen ist, dass viele einfach nur in den Pubs das Spiel schauen und dann wieder nach Hause fliegen werden. Für die Gastronomen und Pub-Besitzer könnte es an diesem Tag ein sehr lukratives Geschäft werden.

You’ll Never Walk Alone steht mehr als jedes andere Lied für einen Verein, in diesem Fall Liverpool FC.

Stefan Viehauser (ein Mitglied) sagte mal in einem Interview, dass “You’ll Never Walk Alone” nur nach Liverpool gehört und die Hymne in deutschen Stadien furchtbar sei. Freut ihr euch daher schon auf das Original unter Flutlicht?

Stefan hat sich leider vom FC Bayern verabschiedet, daher wird er sich nicht unbedingt freuen, sollte er hier seinen Namen lesen. Aber zum Inhalt selbst: Diesen Fakt teilen die meisten von uns. „You’ll Never Walk Alone” steht mehr als jedes andere Lied für einen Verein, in diesem Fall Liverpool FC. Leider meinen zu viele Vereine, es sei eine grandiose Idee, dieses Lied selbst vor jedem Spiel zu bringen. So zum Beispiel bei Borussia Dortmund. Das wirkt dann leider wie eine billige Kopie. Deshalb wir freuen uns absolut darauf, eine Hymne dort zu hören, wo sie hingehört.

Was erwartest du dir stimmungstechnisch beim Rückspiel in der Allianz Arena? Habt ihr eine eigene Choreografie vorbereitet? Inwieweit sind Fanbetreuer oder die Klubbosse in die jeweiligen Choreos eingeweiht?

Das Thema Choreografien ist aktuell echt schwierig. Es gibt leider seit einiger Zeit Diskussionen mit dem Brandschutz, was aus deren Sicht erlaubt sein dürfte und was nicht. Was in anderen Städten erlaubt ist und war, ist es in München noch lange nicht. Choreografien werden bei uns prinzipiell in Eigenregie erarbeitet und ausgeführt. Das bedeutet für uns zwar, dass diese angemeldet werden, der Verein aber kein Mitspracherecht hat, was genau zu sehen ist. Leider kamen aber auch bei uns in den letzten Jahren immer mal wieder Verantwortliche auf die großartige Idee, man könne doch eine Choreografie mit einem Sponsor, einer Agentur oder auch komplett selbst erarbeiten.

Das war dann meistens recht ideenlos und bestenfalls langweilig. Das „Highlight“ hier war sicherlich das letzte Bundesligaspiel von Philipp Lahm, bei dem die Kurve einen kleinen Abschiedsgruß vorbereitete, der Verein selbst aber Folien auf allen Sitzplätzen auslegen wollte. Die beauftragten Helfer des Vereins wurden wohl nicht wirklich fertig und so waren nicht alle Blöcke mit Folien belegt. So sah das dann leider auch aus. Ob es gegen Liverpool eine Choreo geben wird, kann ich dir aktuell nicht sagen. Das hat vor allem den Grund, dass wir uns grundsätzlich nicht vorher zu so etwas äußern. Zur Stimmung: Gegen Liverpool werden wahrscheinlich viele Dauerkarteninhaber im Stadion sein, die man schon lange nicht gesehen hat. Dazu wird die Kurve unheimlich motiviert sein. Es dürfte also, wenn der Spielverlauf passt eine grandiose Stimmung werden, die dem Anlass gerecht wird.

Es macht daher wenig Sinn zu versuchen, Touristen – die im Zweifel nichts über Verein oder Spiel wissen – zum Mitmachen zu animieren.

Die Stimmung in Englands Stadien wird heute noch verherrlicht, doch die Realität ist angesichts des Taylor Reports eine andere. Touristen und Gloryhunter sind das heutige Stadionbild. Bayern hat ähnliche Probleme, wie geht ihr damit in der Kurve um?

Schwieriges Thema. Aber fraglos ist das ein Problem, wenn auch aus anderen Gründen als in England. Seit der Eröffnung der Allianz Arena im Jahr 2005 und der WM im Jahr 2006 mit der darauffolgenden Begeisterung für Fußball haben wir einen so nie erwarteten Zuschauerstrom zu unseren Heimspielen erlebt. Kamen 2004/05 noch knapp 54.000 Zuschauer zu Heimspielen des FC Bayern, so ist die Arena inzwischen mit 75.000 Zuschauern bei eigentlich jedem Spiel ausverkauft. Finanziell ist das natürlich für den Verein eine tolle Sache.

Leider aber kommen viele Zuschauer nur, um mal das Stadion gesehen zu haben oder weil es für sie eine Art Event ist. Das führt bei einem Großteil der Spiele dazu, dass die Mitmachquote auf den Sitzplätzen eher gering bis gar nicht vorhanden ist. Das hat nun, wie auch bei anderen Vereinen in Deutschland dazu geführt, dass die Kurve versucht, 90 Minuten Stimmung zu machen, während der Rest des Stadions sich nicht beteiligt. Das ist fraglos schade, aber ein Stück weit hat man sich nun damit abgefunden. Es macht daher wenig Sinn zu versuchen, Touristen – die im Zweifel nichts über Verein oder Spiel wissen – zum Mitmachen zu animieren.

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