Die Karriere-Talfahrt von Loris Karius nimmt kein Ende. Jürgen Klopp stellte nun unmissverständlich klar, dass Neuzugang Alisson Becker die neue Nummer eins an der Anfield Road ist.
Nach schwerwiegenden Patzern im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (3:1), einem Social-Media-Shitstorm und Unsicherheiten in der Saisonvorbereitung, zog Jürgen Klopp die Reißleine. Die Zeit von Karius als LFC-Stammtorhüter ist abgelaufen.
“Wir haben Alisson geholt und es ist klar, dass er bei uns zwischen den Pfosten steht, sonst muss man das Geld nicht ausgeben, das wäre Quatsch”, erklärte Klopp im Interview mit dem Pay-TV-Sender Sky.
“Wenn du die Nummer eins Brasiliens verpflichtest, sagst du nicht, er muss sich die nächsten sechs Wochen erst beweisen.” Klopp holte den WM-Keeper der Seleção für eine Rekordsumme von 62,5 Millionen Euro (exklusiv Bonuszahlungen) aus Rom an die Merseyside. “Als Schwabe fällt mir das nicht so leicht”, fügte der 51-Jährige augenzwinkernd hinzu.
Gleichzeitig hatte der Boss auch eine Nachricht an seine Kritiker, die ihm Heulerei vorwerfen. Der Schwarzwälder kritisierte einst (vor dem Neymar-Transfer) die gigantischen Summen auf dem Transfermarkt: “Uns ist es egal, was die Welt über uns denkt. Das war in diesem Moment meine Meinung. Hat sich ich meine Meinung seither geändert? Ja, natürlich. Aber es ist besser seine Meinung zu ändern, als überhaupt keine zu haben.”
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Karius wird Chance bekommen
Für den Ex-Mainzer ist die Degradierung “nicht so wahnsinnig toll”, sagte Klopp. “Er wird genügend Spiele bestreiten und die Möglichkeit bekommen, sich als Torwart weiterzuentwickeln. Er ist ein überragender Torwart, das kann er auch weiterhin bei uns zeigen”, ergänzte Klopp. Ob es sich dabei um eine typische Medienfloskel handelt, kann jeder für sich selbst interpretieren.
Der frühere spanische Nationaltorwart und Real-Legende Iker Casillas sprang für seinen Kollegen in die Bresche. “Wird die Kritik an Loris Karius niemals enden? Wir haben auf der Welt andere Probleme. Lasst den Jungen doch in Ruhe. Er ist auch nur ein Mensch, wie wir alle, twitterte der fünffache Welttorhüter.
Este ataque a @LorisKarius va a terminar alguna vez? Hablo de él como tantos otros guardametas. Hay muchos más problemas serios en el mundo joder! Dejar al chaval en paz! También es persona. Como lo somos todos!
— Iker Casillas (@IkerCasillas) July 22, 2018
Alisson 2015 abgelehnt
Wie nun bekannt wurde, hätten die Reds den 25-Jährigen aus Novo Hamburgo bereits im Juli 2015 verpflichten können – für viel weniger Geld. Wie der Mirror schreibt, bot Alisson-Berater Ze Maria Neis seinen Klienten unter anderem Liverpool an. Die Reds lehnten unter Ex-Manager Brendan Rodgers jedoch ab.
Alisson spielte zum damaligen Zeitpunkt noch beim brasilianischen Erstligisten SC Internacional und wäre für vier Millionen Pfund (umgerechnet 4,5 Millionen Euro) zu haben gewesen. Die Roma reagierte am schnellsten und sicherte sich die Dienste des Schlussmanns für acht Millionen. In der Italienischen Hauptstadt entwickelte er sich in zwei Spielzeiten zu einem überragenden Rückhalt und wurde vergangene Woche zum teuersten Keeper der Welt.